Die Heurigenkultur. Man könnte darüber Bücher schreiben. Muss aber nicht. Es reicht auch ein Flugblatt. Auf dem steht: Conveniencefutter plus Gespritzter. Die Ausnahmen bestätigen die Regel. Man findet sie regelmäßig unter "die besten fünf oder zehn Heurigen von Wien und Umgebung". Die Liste wächst irgendwie nicht. Aus. Der Heurige von Willi Bründlmayer, seit Jahrzehnten in Pacht vergeben, erinnert an die Möglichkeit, wie man so etwas auch machen kann. Der Innenhof, schmucklos, ein Sonnenstrahl flasht durch den Ultra Brut Sekt, den ich zum Traubenkernöl mit Nußbrot nehme, als die Schwester Oberin serviert. Bleibend ist auch der Eindruck der Bründlmayerschen Weine, die hier in unglaublicher Tiefe zu verkosten sind. Das Essen ist ausgezeichnet bis ausgezeichnet. Ein Speckteller! Ein Blutwurststrudel, ein Berg davon, ein Käferberg sozusagen, mit Senfeis! Dann ein richtig gebratenes und nicht vorgewärmtes Reh (Rückenfilet) mit Topfenpalatschinke und Kirschen. Das Reh schön gewürzt und perfekt passend zu Pinot gris oder auch zum 2004er Pinot Noir Anselm, wenn ich richtig notiert habe. (Die Schlamperei, die mich eignet, verhinderte eine Karriere als Weinverkoster. Ich würde in den Kostnotizen Veltliner und Cabernet durcheinandermischen und am Ende wäre alles eine Cuvée ...) Der Käferberg aus dem Jahre 2001, nicht unproblematisch, wie man erzählt, erweist sich als trockener aromastrotzender Hit. Damals, als er bockig war, mußte man ihn mit Süßweinen strecken. Heute spaziert er wie ein Pfau durchs Glas. Der Abschied aus diesem Heurigen fällt schwer. Die Rückkehr in die Wiener Realität noch mehr.(ar)
Montag, 27. September 2010
Sonntag, 26. September 2010
Leider keine 3 Sterne wert? Das Einkommen der Österreicher.
Mondsee mon amour.
Au revoir Steinpilz!
PS: Der Steinpilz möge es mir jedenfalls verzeihen. Am Land, gebacken mit Sauce Trara beim Jamek in der Wachau zum Beispiel, ist er mir nach wie vor höchst willkommen ... (ar)
Dienstag, 14. September 2010
Lammeier zum Frühstück.
Wieder einmal bei Max Stiegl im Gut Purbach. Nach einer fordernden Nacht im Weingut Prieler lasse ich das Hotelfrühstück aus. Doch Max Stiegl lässt sich nichts vorschreiben, wenn es um Essen geht. Nach einem kleinen Kaffee und einem Glas Saft steht also das Eiergericht des Tages vor mir: Lammhoden. Zwei kleine Frühstückseier. Dazu Lammzunge und Steinpilze und ein schlichter Bratensaft. Stiegl züchtet Lämmer ein paar hundert Meter weiter oben, hinter dem Kloster am Spitz, das der Bruder Schwarz des ausgezeichneten Winzers Schwarz führt. Falls Sie nicht wissen, wie Lammhoden zum späten Frühstück schmecken, sage ich Ihnen: gar nicht schlecht. In der Konsistenz sind sie so labber-blubbig wie die perfekt gebratenen Steinpilze, es macht ein bißchen knack, wenn man hineinbeisst, das Aroma ist dann eben wie Lamm so schmeckt, nur etwas süßlicher, aber auch ein bißchen herb. Zu diesem Frühstück passt wiederum weder Tee noch Kaffee, sondern ein erwachsener Riesling vom Weingut Hirtzberger. Und wenn Sie jetzt fragen, wie sich der Verzehr von Lammhoden auf das Sinnesleben der nächsten 24 Stunden auswirkt, sage ich: gar nicht. Oder haben sie schon mal Lämmer auf der Weide sexuell ausrasten gesehen?(ar)
Donnerstag, 9. September 2010
Der große Pensionsbetrug.
Die Österreicher freuen sich auf die Pension. Sie ist in diesem urkatholischen Land das Paradies vor dem Tode. Man hat nichts im Leben, im Arbeitsleben, dafür hat man danach was. Geld fürs Nichtstun. Möglichst lange. Deshalb ist der Beamtenstand des Österreichers liebster Berufsstand immer gewesen. Wenig, dafür später viel. Doch das Pensionsmodell, das ein Lebensmodell der Österreicher ist, wackelt. Auch der Esser kann mit dem Wort Pension nicht viel anfangen. Denn die viel größere Verarsche als bei der Alterspension spielt sich in der Hotelpension ab. Dort erwartet den Esser Ausspeisung und Lieblosigkeit. Er bucht zum Beispiel in einem Hotel, dessen Restaurant sich mit einem Stern oder einer Haube schmückt. Und was kriegt er da zu Essen? Blasses Gebäck, günstig eingekaufte Ware von einer mittelmäßig motivierten Mannschaft zu einer einzigen Sättigungsbeilage zubereitet. Ja, hört man aus der F&B-Ebene, man müsse eben hart kalkulieren heutzutage. Ja, sagt der Esser. Ich kalkuliere ebenfalls hart und sage, dass dieses und dieses Hotel mit meinem Besuch nicht rechnen können. Wobei: ich selbst bin kein Freund der Pension, der einen nicht, weil man sie vielleicht gar nicht erlebt und weil sie am Ende eh fad ist, der anderen nicht, weil sie am Ende sicher fad ist. Doch was macht der Esser, wenn er Urlaub macht, und wenn er es satt hat, jeden Abend nach der passenden Unterlage für sein Getränk suchen zu müssen. Zu anstrengend das. Wo steigt er ab? Das beste Pensionsessen in Österreich ist rasch erzählt und wenn ich jemanden vergessen habe, mögen mir das die Götter und die Götter in Weiß verzeihen. Also das beste Pensionsessen gibt es bei Schellhorns in Goldegg, wo ich nun schon die zweite Sommerfrische en suite verbracht habe. Warum dieses das beste Pensionsessen ist? Weil es sonst nichts anderes gibt. A la carte und Pension unterscheiden sich in Nichts, die gleichen Zutaten werden nach den gleichen Rezepten von den gleichen Köchen für alle Gäste gleich zubereitet. So einfach. Auch beim Rauter in Matrei aß ich immer vorzüglich. Hier ist die Einfachheit König. Nationalparknahe Kargheit. Luxuriöse Schlichtheit. Aber wenn da ein Stück Fleisch oder Käse auf dem Teller liegt, ist es gut. Auch Sissy Sonnleitner kochte immer schon eine gute Hotelpension. Allerdings schwankt dort manchmal die Form, als läge Kötschach Mauthen am Andreasgraben. Vielleicht ein Tipp, der das Leben leichter macht und das Essen, das zum Leben gehört, besser. Die gute Hotelküche, die somit keine Hotelküche mehr ist, befindet sich und findet man meistens neben den touristischen Trampelpfaden. Mainstream um viel Geld gibt es dort, wo sich der Tourist in Pension begibt. Eine Pension, die ihr Geld meistens nicht wert ist und da können Politiker und Hoteliers auf den Händen tanzen und auf den Fußsohlen ihre Versprechen balancieren. Es bleibt trotzdem so.(ar)
Mittwoch, 8. September 2010
Merci, Cheri.
Das Theatercafé hat ab Morgen neue Betreiber, Sie haben sicher schon gehört davon. Leo Doppler ist ein Rastloser. Für sein neues Etablissment hat er sich was Neues überlegt. Was Gewagtes. Denn wir sind in Wien. Doppler will das Theatercafé mit Pariser Flair und französischen Snacks bestellen. Gute Weine. Ein Crémant de Bourgogne. Eine schöne Idee. Ab Freitag soll es zum Frühstück auch Croissants geben. Petz arbeitet gerade an der Schokoladefüllung. Das Croissant soll es dann mit und ohne Schokoladefüllung geben. Vielleicht hat Wien dann (neben dem wunderbaren Orlando di Castello) endlich essbare Croissants. Croissants und keine faden und blassen Fettkipferln aus der Backfabrik. Croissants hatte ich übrigens keine, als ich im Theatercafé in eine betriebsinterne Eröffnungsfeier partycrashte, aber sehr gute Quiches, eine feine Salad Nicoise und eine witzige Crepe mit Kräutern und Frischkäse. Übrigens traf ich dort Christian Domschitz, des Herrn Dopplers Schwager, der mir erzählte, dass er sich dem Französischen jetzt auch eingehend widmen werde. Man wird sehen, kosten und berichten. (ar)
Wien.
Schön und gut, ich hätte es auch so kapiert. Wien empfängt den viel zu kurz Abwesenden mit dem Verlust des Sonnenlichts zur Mittagszeit und einer schmierigen Schicht aus Regen und schlechter Luft. Die einzige Möglichkeit, die Todesnähe dieser Stadt zu ertragen: sofort an den Naschmarkt zum Urbanek, der jetzt aussieht wie eine klein dimensionierte Außenstelle eines Grand Hotels in Positano oder Capri. (Schauen Sie beim Eintreten auf den Boden. Sie verstehen.) Weder in Italien und auch nicht in Frankreich habe ich die Gelegenheit, mich mit Qualität so kompromisslos zu versorgen wie bei den Urbaneks. Der beste Beinschinken (die erste Qualität des Schinkenmachers, der auch andere beliefert), der Braten vom Fuchs aus Kitzbühel, der auf einer Reise nach Wien irgendwie besser und kompetter wird (das Thema Preis, nein, ich will mich damit jetzt nicht langweilen), die besten Käse. Auch die besten Knackwürschte. Vielleicht nehme ich dazu, vor dem Einkauf oder währenddessen, ein Glas vom Hirtzberger Smaragd, der freundlicherweise auch vor Ort angeboten wird für Kunden, die mit dem Durst nicht bis zu Hause warten können. Manche machen von dieser menschenfreundlichen Geste der Familie Urbanken über Gebühr Gebrauch. Was soll ich sagen? Als ich zum geparkten Wagen zurückkehre, finde ich den Strafzettel vor. Geparkt in einer so genannten Kurzparkzone. Die Abcashmentalität der Stadt Wien sollte ich mir zum Vorbild nehmen. Ich wäre reich und könnte beim Urbanek endlich meine Schulden bezahlen und ein paar Runden schmeißen ... (ar)
Niederkofler, Vater unser.
Ich habe mir ein paar leichte Bergschuhe gekauft. Zum Eingehen begebe ich mich in die Dolomiten, nach St.Kassian, wo die Felsen ungefährlich weit genug sind von meinem Hauptquartier. Und meinen Wanderwegen: Bevor ich in Versuchung käme, auf ihnen herumzuklettern und mich vor Murmeltieren und Gämsen total lächerlich zu machen, bin ich längst außer Atem. Außerdem: was tut einer auf den Bergen? Norbert Niederkofler kocht doch im Ort. Das Restaurant St.Hubertus ist übrigens auch dann, wenn Herr Niederkofler gerade Papa wird und deshalb nicht in der Küche steht, in ganz bemerkenswert großer Form. Der Service zählt, ich wage das jetzt mal zu behaupten, zu den besten in Europa überhaupt. Die Herren Jacobs und Kaplan haben ihren Job, viel mehr aber noch alles und alle, fest im Griff. Bei jedem Tisch der Eiskübel für Champagner oder Wasser, das Gespräch über Wein und Essen verläuft in einer fast intellektuell (na ja, wir haben nicht Kant zitiert, aber Sie wissen schon) und vollkommen ruhigen Atmosphäre. Floskeln ("sehr gerne") sind hier unbekannt, Englisch, Französisch (neuerdings auch Russisch) hingegen nicht. Zu Niederkoflers neuesten Werken zählt eine wunderbar hergeleitete Arbeit zum Thema Burata und Tomaten. Sie haben eine Art Lasagne geschaffen mit Sardinen, mit Paradeisern, mit Frischkäse, mit Oliven. Man schneidet, gabelt, kaut und sagt Aha. Und dann die Tomatenminestrone mit Burata-Tatar. Noch nie Tomaten-Tatar gehabt? Dann waren Sie im falschen Restaurant. Ein Berglammgericht hat es mir in zwei Gängen angetan. Das Kotelett mit, ich mache jetzt keine Witze, Minzehollandaise und einem Retro-Bohnen-Speckröllchen. Geniales Kotelett! Noch besser: das Lamm-Osso-Bucco mit Polenta. Ich weiß, das ich in Wetten Dass das Geräusch des schlotzenden Kalbsknochenmarksaugens von dem des schlurtzenden Lammknochenaussaugens unterscheiden können würde. Gottschalk, rufen Sie mich an. Und ich werde Ihnen sagen, dass eine solche Leistung nur möglich ist, dass es nur denkbar ist, ein solches Restaurant auf dieser Berghöhe und diesem Level zu garantieren, wenn da einer ist, der eine Mannschaft führen kann, wie ein Papa eine Schar Kinder. Norbert Niederkofler ist jetzt Papa geworden, der Vater für eine Bande von weit über dem Durchschnitt arbeitenden Köchen war er wohl schon lange. (ar)
Jetzt kocht er wieder, Gott sei Dank.
In Wien möchte ich nicht kochen. Zuwenig Geld, noch weniger Verständnis. Schnitzel ja, Spaghetti gut, Billigsushi super. Den wenigen Köchen, die den wenigen Essern, die sich mit dem aufgezählten nicht abfinden möchten, trotzdem etwas hinstellen, müssen wir danken und sie ehren. Einer der Unentwegten ist Alex Mayer. Er erholte sich von den Schockwirkungen seiner letzten Beschäftigungsorte (sie erweisen sich auch im Nachhinein nicht als Hort der Beständigkeit bei Personal und Leistung) und fand sich jetzt mit seinen alten und lieben Mitstreitern zusammen, das sind Stefan und Martin. Letzterer ist Patron und Namensgeber (und selbst ein sehr guter Koch) eines neuen Platzes in der Gumpendorferstraße, das schon beim ersten Blick zur Freude gereicht. Gregor Eichinger, ein Meister, hat ein bißchen was mit dem Licht und den Farben gemacht und einer weniger frequentierte Bar mit Tischen zu einem charmant modernen Auftritt verholfen. (Also charmant: nicht zu elitär, das mögen die Wiener nämlich nicht, und modern: so, dass es auch die anderen mögen.) Alexander Mayer ist einer der besten Köche, das finde nicht nur ich. Und was kocht er jetzt in Gumpendorf? Die Idee mit zwei stringend durchzuservierenden und zu essenden Abendmenüs nach Vorbild der guten und jungen Restaurants in anderen europäischen Städten (auch in Wien gibt es das mittlerweile) überdenkt er gerade. Mittags jedenfalls wird es Butterschnitzel und dergleichen geben, ein leistbares Mittagessen eben. Abends zeigt Herr Mayer dann, was er kann. Immerhin gehört er zu den wenigen Chefs, bei denen die Gäste gleich nach dem Klassikern fragen, wenn sie ein neues Lokal bekochen. Auf dem Niveau spielten und spielen in Wien nur Gerer, Gradwohl oder Domschitz. Ich setzte mich gerade eben an die Bar und stärkte mich mit Krebsen und Königsberger Klöpsen und einer Kürbisvelouté, die mit Krebsensuppe übergossen ward und in der ebenfalls ein kleines Krebschen sein ausgelöstets Schwänzchen bardete. Dann reichte mir Herr Alexander mit den Worten "Was Fettes!" eine neue Kreation: Schweinebauch in Kakaobutter karamelisiert, mit einem köstlichen Reis, den er irgendwo in Asien aufgetrieben hat, plus Currysauce plus Erbsen. Der Laden brummt schon ziemlich mächtig, Wein und Champagner sind eisgekühlt. Die Wiener Esser (und auch die Trinker) dürfen hoffen. M0rgen soll es Paprikahendl geben nach einer Mayerschen Version. Der Paprikafond köchelte heute schon am Herd. Ich werde mir die Zeit nehmen, da zu sein. (ar)
Dienstag, 7. September 2010
Nice Try, No Banana,
oder mögen sie kalten Wels mit Chorizo-Soße als Amuse-Gueule. Ich auf jeden Fall nicht.
Man soll die Hoffnung ja bekanntlich nie aufgeben, es kann ja durchaus passieren dass ein Amuse-Bouche mal danebengeht. Leider ist das Hoffnung-aufgeben heute angesagt gewesen.
Das Vorspiel war quasi der Richtungsweiser. Die Tarte Tatin mit Gänseleber ist in einem triefenden Saft aus Butter und Zucker serviert worden. Die Rotbarbe mit Artischocken, Kapern, Tomaten und Kartoffeln wurde ihrer Unfrische willen mit Knoblauch übertüncht. Der einzige Trost war das Weingut Schneider, die Flasche Steinsatz hat meine Stimmung teilweise aufrechterhalten.
Trotzdem, wieso muss ich nach einem fünfstündigen Meeting mit Mineralwasser und Filterkaffee in Mitteldeutschland derart büßen? (sf, etwas zermürbt)
Weingut Schneider: www.black-print.net
Restaurant Bellpepper: http://mainz.regency.hyatt.de/hyatt/hotels/entertainment/restaurants/inde x.jsp
Donnerstag, 2. September 2010
Ein Festessen in Matrei.
Als ich ankomme, präsentiert sich Matrei in aller Pracht. Weißverschneite Berggipfel, blauer Himmel, Abendsonne. Ich hatte immer schon so eine Ahnung, dass die Osttiroler einen besonders guten Draht nach oben haben. Der Rauter, wo ich seit mehr als zweimal zehn Jahren gerne wohne, esse und trinke, hat ein paar innere und äußere Faceliftings hinter sich: neue Zimmer, ein SPA, ein Außenpool im komplett neun gestalteten Garten und der Pool von alles anderem als der üblichen mit Wandmalerei verkitschten Erscheinung. Die jungen Damen und Herren Obwexer mischen jetzt schon kräftig mit im Hotel. Das verhalf dem Haus, das den eckigen Charme eines Gemäldes von Egger Lienz hat, zu einer kleinen Investitionslawine. Die Rauterstube, mein Lieblingszimmer in Osttirol (von diversen Almhütten abgesehen. Davon ein anderes Mal mehr) ist noch so unberührt rau und herzlich wie immer schon. Und wie ich da ankomme und frage, ob es Fisch gibt, hört Michael Obwexer das und fängt mir eine Äsche. Eine Äsche. Forellen aus den Wildwässern der Isel, die Fische, die das Leben in den Bergen besser kennen als Kaltenbrunner oder Messner (darf man die beide in einem Satz nennen?), mit der Fliege gefangen und später dann mit ordendlich heißer Butter serviert, zählen schon zu den großen Ereignissen, denen man auf dem Teller beiwohnen kann. Aber Äschen aus der Isel. Die letzte hatte ich in Matrei vor sieben Jahren. Hermann Obwexer und ich teilen uns die 700 Gramm Äsche. Mit heißer Butter und davon nicht zuwenig. Und den besten Petersilerdäpfeln aller Nationalparks und ihrer Anrainer. Schwierige Frage: passt dazu besser der tiefgründige Sauvignon Blanc aus dem Friaul oder der VIS UVAE, ein nur 12 Stunden auf der Schale vergorener im Holz ausgebauter Pinot Grigio aus dem Friaul, von Il Carpino, aus San Floriano? Ein weißer Macon hat sich schon bei den gebratenen Steinpilzen mit Knoblauchbrot aus dem Spiel genommen. Nicht sein Abend. Wir entscheiden: es ist der Pinot Grigio, der besser passt, auch und besonders zu einer Forelle, bei der man die Haut mitessen kann, was die Äsche wegen ihrer Schuppen nicht zulässt. Am nächsten Tag scheint die Sonne noch kräftiger auf die weiß beschneiten Berggipfel. Sie weiß, was sich gehört, die Sonne. (ar)
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