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Contributors: Alexander Rabl (Text) +++ Stefan Fuhrer (Layout)+++
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Dienstag, 14. Dezember 2010

Le Flopp?

Man weiß es noch nicht. Das Le Loft im Wiener Sofitel hat heute gleichzeitig mit dem Hotel seine Tore geöffnet. Warum spricht man trotzdem in den Fressforen bereits darüber? Ein paar Journalisten, Esskritiker, waren bereits ein paar Wochen vorher da. Zum Vorkosten. Wäre ich nicht ich, sondern der Betreiber des Hotels, würde ich die PR Agentur jetzt, spätestens jetzt, rausschmeißen. (Interessant: diese Agentur steht um ein paar Häuserecken in gutem Kontakt zu den Herausgebern des mächtigsten Food&Wine-Magazins des Landes. Wir sind halt in Österreich.) Denn die Idee mit dem Preview-Menü scheint nicht ganz erfolgreich gewesen zu sein. Keiner der Kritiker äußert sich in seinen Kolumnen wirklich begeistert über das neue Restaurant und seine Küche. (Nur über die Architektur und die Aussicht sind sich alle einig: super.) Hinter vorgehaltener Hand hört man sogar noch schlimmeres. Warum darf uns das nicht verwundern? Die Idee, ein paar Esskritiker gemeinsam zum Dinner zu bitten, ist schon einmal deshalb gar nicht so gut, weil sich die nicht in jedem Fall riechen oder schmecken können. Aus Freundlichkeit lenken sie die Aggression nicht gegeneinander, sondern auf die Küche und den Service des vorhandenen Lokals. Wie gesagt: keine so gute Idee. Ob die Idee gut war, Antoine Westermann, einen verdienten Straßburger 3-Sternekoch, der vor fast zehn Jahren sein Lokal aufgegeben hat, zum Cook-not-in-Residence in einer Stadt zu machen, die zwar längst etwas kosmopolitischen Aufputz in ihren Küchen notwendig hätte, aber vielleicht jetzt nicht gerade nach der Hochküche des Elsass hechelt, erweist sich in den nächsten Wochen und Monaten. (ar)

1 Kommentar:

  1. "Cook-not-in-Residence". Herrlich, wunderbar, danke für dieses amuse geule!

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