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Contributors: Alexander Rabl (Text) +++ Stefan Fuhrer (Layout)+++
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Samstag, 13. Juli 2013

AUA!

Warum erscheint in unserem kulinarischen Vergnügungsblog eine Geschichte über den mieserablem Kundenservice der AUA? Weil es erstens den Blog "Die schlechtesten Fluglinien der Welt" noch nicht gibt (ich überlege mir allerdings sehr, diesen in Kürze ins Leben zu rufen) und weil wir wissen, dass, wer gut essen will, viel reisen muss.

So landet er dann irgendwann am Flughafen Roissy Charles de Gaulle, einem der häßlichsten Flughäfen Europas.

Hier sitzt er und sagt sich: "Du kannst froh sein. Snowdon sitzt auch auf einem Flughafen fest, doch dieser befindet sich  in Moskau und nicht vor den Toren von Paris. Snowdon ist also schon schlechter dran als du, auch wenn der französische Präseident dir noch keine Bedingungen für ein Asyl gestellt hat. Du brauchst auch kein Asyl in Frankreich.

Denn du wirst nicht von der mächtigsten und gerade ihren Ruf vollkommen torpendierenden Nation mit dem Einsperren oder gar dem Tod bedroht. Es geht dir gut. Du hast nur ein Pech: du bist Passagier der Austrian Airlines."

Wobei es richtigerweise heißen muss: Du hättest Passagier der Austrian Airlines sein sollen. Flug von Bordeaux nach Paris (Sie merken, es geht beim Reisen auch ums Essen und Trinken, denn was tut der Mensch sonst in Bordeaux?). Dann weiter nach Wien. Ein Flug von einer Großstadt zur anderen, einfache Sache, möchte man sagen. Nicht mit den Austrian Airlines.

Erst am Gate erfahre ich, dass der Flug um 20.15 Uhr nach Wien annuliert worden ist. Technisches Gebrechen oder so. Mein Gepäck, darin Medikamente, das letzte frische Hemd sowie ein flüssiges Geschenk der grißartigen Firma Lillet, ist gerade auf dem Weg nach ... wohin eigentlich?

Die Dame am Austrian Airlines-Schalter in 2D (Terminal 2, Abteilung D) schaut mich nicht einmal an, als ich ihr mein Ticket vorlege, dem nun kein Flug gegenübersteht. Man möge sich an die Air France wenden.

15 Minuten Fußmarsch später erfahre ich am Air France-Ticketschalter nach weiteren 15 Minuten , dass ich mich an den Costumer-Service der Air France wenden muss. Dort würde man mich gerne wieder zu den Austrian Airlines zurückschicken. Generell besteht Übercforderung und die Gefahr, dass mir das wunderbare Mittagessen, welches ich in Bordeaux vor ein paar Stunden hatte, hockommt, während das Mädchen hinter der Glaswand vergeblich versucht, einen Alternativ-Flug zu organisieren.

Die AUA, die eigentlich für die Passagiere, die sie aus irgendwelchen Gründen nicht fliegen können, zuständig sind, was tun sie?

Sie tun nichts. Da ist niemand. Die Fluglinie der Österreicher zieht sich aus derAffäre, indem sie einen Flug annulliert. Mehr macht die AUA nicht. Ich erwarte mir keine Sänfte, keine Canapés, keine kleinen Erfrischungen oder einen Aperitif, während ich zwei Stunden am Schalter des so genannten Kundenservices warte.

Ich erwarte eigentlich gar nichts. Die AUA bietet noch weniger. Selbstverständlich ist der Flieger am kommenden Tag um die Zeit ausgebucht. Und selbstverständlich werde ich nicht an mein Gepäck kommen. Denn das ist irgendwo im Nirgendwo zwischen den Terminals des Bösen abgetaucht.

Keine Tabletten - Sie wollen wissen wüfür? Ich verrate es nicht.  Kein Lillet - ich werde Ersatz finden in St.Germain. Kein frisches Hemd - welches Hemd trage ich morgen zu Mittag, wenn die Franzosen den 14.Juli feiern?

Den Austrian Airlines ist das egal.

Am Wiener Telefon höre ich: "Wir sind erst morgen wieder für Sie persönlich erreichbar." Man bietet mir an, es doch unter aua.com zu probieren. Ich lach mich tot, irgendwie.

Das Niveau österreichischer Dienstleistungsunternehmen (von Selbstbedienungstankstellen bis zu Telekom-Providern) hat einen neuen Tiefpunkt erreicht.




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